Prof. Dr. Ivo Krejci

Patient der Zukunft – neuartige Konzepte und Therapien

Mit dem Ziel im Blick, möglichst vielen Patienten invasive zahnmedizinische Eingriffe bis an ihr Lebensende zu ersparen, erscheint es sinnvoll, den Fokus zukünftiger Therapien auf nachhaltige Gesunderhaltung anstelle episodischer Reparatur zu legen. Darauf zielen die Konzepte der „Dental Fitness“ und der „subklinischen Zahnmedizin“ ab. Diese ermöglichen die Früherkennung und das Monitoring subklinischer Symptome mit modernsten Diagnostik-Tools sowie – bei Bedarf – eine non-invasive Behandlung. Ergänzt wird dieses Konzept durch die Anti-Aging-Zahnmedizin mit direkten-, Non-Prep-Kompositrestaurationen, die eine jederzeit modifizierbare, ästhetische Aufwertung des von Alterung gezeichneten Gebisses ermöglichen. Neben einer anschaulichen, praxisorientierten Vorstellung der Konzepte werden unter anderem konkrete Tipps zur Materialauswahl gegeben, die sich aus der nicht-invasiven Vorgehensweise ergibt.

Prof. Dr. Ivo Krejci erhielt seinen Dr. med. dent. Abschluss 1986 und seinen Privatdozent (Schweiz) 1993 an der Universität Zürich, Schweiz. Er ist Mitglied der Academy of Dental Materials und besitzt ein Weiterbildungsdiplom der Schweizerischen Gesellschaft für Präventive und Restaurative Zahnheilkunde. Prof. Krejci hat mehr als 60 Dissertationen betreut und auf zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen referiert. Er ist ehemaliger Präsident der Universitätszahnkliniken der Universität Genf und ehemaliger Vorstand der Abteilung für Kariologie und Endodontologie, ebenso wie ehemaliger Direktor des Departementes für Präventive Zahnheilkunde und zahnmedizinische Grundversorgung  an der Universität Genf, Schweiz, wo er eine intramurale Privatpraxis hatte. Er war auch wissenschaftlicher Berater der Schule für Dentalhygieniker in Genf. Prof. Krejci ist weiterhin in vielen Bereichen der Zahnmedizin tätig.

 Prof. Dr. Daniel Edelhoff, Ludwig-Maximilians-Universität München

Quo vadis Prothetik – zwischen Klassik und Moderne

Vor dem Hintergrund einer steigenden Lebenserwartung und einem zunehmenden Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung ist zu erwarten, dass der zukünftige Behandlungsbedarf in der zahnärztlichen Prothetik weiter zunehmen wird. Dabei stellt das Bestreben, Zähne aufgrund ihres verlängerten Funktionszeitraums möglichst ein Leben lang zu erhalten, Zahnärzt*Innen vor besondere Herausforderungen. Bewältigen lassen sich diese durch den Shift zu innovativen Versorgungsformen: Die Behandlungsstrategien der Zukunft basieren auf minimalinvasiven Restaurationen, die ermöglicht werden durch den Einsatz moderner Restaurationswerkstoffe und der heute hoch leistungsfähigen Adhäsivtechnik. Mögliche Lösungswege und die jeweiligen Erfolgsfaktoren bei den verschiedenen Behandlungsschritten werden anhand zahlreicher klinischer Fallbeispiele vorgestellt und wissenschaftlich eingeordnet.

Prof. Dr. Daniel Edelhoff ist Zahntechniker und studierte Zahnmedizin in Aachen. Seit 2014 ist er Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Er ist Active Member der European Academy of Esthetic Dentistry (EAED) und Section Editor der internationalen multidisziplinären wissenschaftlichen Fachzeitschrift Clinical Oral Investigations. Seit 2016 ist er Präsident der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie (ADT). 2018 erhielt er den BdZA-Alumni Preis für den herausragenden Einsatz bei der Fortbildung von jungen Zahnmedizinern in Deutschland. Seit 2019 ist er Studiendekan für Zahnmedizin an der LMU München.

Wissenschaftliche Schwerpunkte: Adhäsivtechnik, vollkeramische Restaurationen, Komplexe Gesamtrehabilitationen, CAD/CAM-Technologie, Hochleistungspolymere, Aufbau endodontisch behandelter Zähne, Implantatprothetik.

Prof. Dr. Falk Schwendicke, Ludwig-Maximilians-Universität München

Künstliche Intelligenz und zahnmedizinische Diagnostik: Wirklich ein Game Changer oder mehr heiße Luft?

Eine solide Diagnostik bildet die Grundlage aller individuellen zahnmedizinischen Behandlungsentscheidungen. Die dafür gewonnenen Daten korrekt zu analysieren, kann selbst für erfahrene Zahnmediziner herausfordernd sein. Jeder Fehler kann jedoch negative Auswirkungen auf die Wahl der Therapie haben. Minimieren lässt sich das Fehlerrisiko inzwischen mithilfe künstlicher Intelligenz, die automatisiert beispielsweise digitale Röntgenbilder analysiert, Befunde hervorhebt und die Dokumentation übernimmt. Welche Möglichkeiten künstliche Intelligenz bereits heute bietet, welches Potenzial dank maschinellem Lernen in ihr steckt und wie diese Entwicklungen die datengesteuerte, personalisierte Zahnmedizin von morgen beeinflussen werden, erläutert Prof. Dr. Falk Schwendicke in diesem Vortrag – konkrete Anwendungsbeispiele inklusive.

Prof Dr. Falk Schwendicke ist seit Januar 2024 Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er hat Ehrenprofessuren der Universitäten Aarhus (Dänemark) und Chennai (Indien) inne. Prof. Schwendicke wurde mit einer Reihe prestigeträchtiger Auszeichnungen geehrt, darunter den IADR Leader Award, IADR Basil Bibby und IADR Lion Award sowie den David Sackett Award für Evidence-Based Medicine. Er ist Gutachter für über 40 Fachzeitschriften, darunter Lancet und das New England Journal of Medicine, sowie für verschiedene nationale Förderorganisationen (DFG, BMBF, Innovationsfond). Zudem ist er Associate Editor des Journal of Dental Research und leitet Arbeitsgruppen bei der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Weltzahnärzteorganisation FDI, der Internationalen Standardisierungsorganisation ISO und der DIN.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen zahnmedizinische Diagnostik und Künstliche Intelligenz, Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, restaurative und präventive Zahnheilkunde und Public Health.

Dr. Andreas Syrek studierte Zahnmedizin in Münster, und erlangte dort 1992 seine Approbation und Promotion. Seit 1995 ist er für 3M tätig, nachdem er zuvor 3 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der zahnärztlichen Prothetik an der Universitätszahnklinik Münster gearbeitet hat. 2006 erhielt er den „Doctor of Philosophy“ (Ph.D.) der Universität Birmingham (UK), wo er im selben Jahr zum „Honorary Senior Lecturer“ ernannt wurde. Seit 4 Jahren ist er globaler medizinischer Direktor und „Chief Dental Officer“ für die Bereiche Zahnmedizin und Kieferorthopädie der 3M Healthcare. In seiner Verantwortung liegen „Scientific Affairs & Education“, Evidenzmanagement, Patienten- und Anwendersicherheit, klinische Bewertung von Produktideen und Prototypen, sowie die Leitung der hausinternen Zahnarztpraxis